Hintergrund: Große Koalitionen in Bund und Ländern

Berlin (dpa) - Große Koalitionen gibt es derzeit in fünf Bundesländern. Nach der jüngsten Landtagswahl wäre Schwarz-Rot auch in Schleswig-Holstein möglich. Ob die beiden Parteien ein Bündnis eingehen, ist allerdings noch offen.

Zuletzt bildeten CDU und SPD im Saarland eine große Koalition - geführt von Christdemokratin Annegret Kramp-Karrenbauer. Auch in Sachsen-Anhalt (seit 2006) und Thüringen (seit 2009) sind die schwarz-roten Bündnisse CDU-geführt - mit Reiner Haseloff und Christine Lieberknecht an der Spitze. In beiden Ländern handelt es sich jedoch nicht um Koalitionen der beiden größten Parteien, da die Linkspartei jeweils zweitstärkste Kraft ist.

In Mecklenburg-Vorpommern (seit 2006) und Berlin (seit 2011) werden die großen Koalitionen unter Erwin Sellering und Klaus Wowereit von der SPD geführt.

Koalitionen von CDU und SPD waren auf Länderebene nie etwas Ungewöhnliches. Außer in Hamburg und Nordrhein-Westfalen gab es solche Bündnisse seit 1946 schon in jedem Land. In Brandenburg regierten SPD und CDU zehn Jahre gemeinsam (1999 bis 2009), in Bremen gar zwölf Jahre (1995-2007).

Auf Bundesebene kam es erst zweimal zur einer Koalition zwischen Christ- und Sozialdemokraten, beide Male unter CDU-Führung: Von 1966 bis 1969 unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und von 2005 bis 2009 unter Kanzlerin Angela Merkel.