Hintergrund: Hohe Hürden für Referendum
Athen (dpa) - Das von Ministerpräsident Giorgos Papandreou angekündigte Referendum über das Griechenland-Rettungspaket wäre der erste Volksentscheid in dem Land seit 1974.
Nach dem Fall der von 1967 bis 1974 regierenden Militärjunta hatten die Griechen sich damals mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Monarchie ausgesprochen. Der letzte griechische König Konstantin II. hatte das Land 1967 verlassen. Seine politischen Gegner warfen ihm vor, die Obristenjunta in ihrer Anfangsphase geduldet zu haben.
Damit ein Referendum über entscheidende nationale Angelegenheiten stattfinden kann, muss nach der griechischen Verfassung zunächst das Parlament mit absoluter Mehrheit zustimmen. Dann erst kann der Präsident die Volksabstimmung offiziell ausrufen. Damit das Ergebnis gültig ist, müssen sich mindestens 40 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen. Im 20. Jahrhundert hat es in Griechenland insgesamt sieben nationale Referenden gegeben. Fast alle hingen mit der Monarchie zusammen.