Hintergrund: Krim und Kosovo
Berlin/Moskau (dpa) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat einmal mehr die Annexion der Krim mit dem Fall Kosovo gleichgesetzt. Klar ist: Hier wie da wurde das Völkerrecht gebrochen.
Die Nato intervenierte 1999 in dem zu Serbien gehörenden Kosovo ohne UN-Mandat. Dies war von Russland und China verhindert worden.
Doch es gibt zwei große Unterschiede: Im Kosovo waren Hunderttausende Albaner von Vertreibung und Tod durch die reguläre serbische Armee und Freischärler bedroht. Und: Im Kosovo wurde erst nach jahrelangen erfolglosen diplomatischen Bemühungen eingegriffen.
Die Vereinten Nationen hatten auch unter Mitwirkung Russlands vor 1999 mit einem diplomatischen Feuerwerk versucht, Serbien zum Einlenken im mehrheitlich von Albanern bewohnten Kosovo zu bewegen.
Auch nach der Intervention wurde bis zur Unabhängigkeitserklärung 2008 fast zehn Jahre verhandelt. Der weitere Unterschied: Das Kosovo wurde zu einem selbstständigen Staat, die Krim aber an Russland angeschlossen.