Hintergrund: Muslime in Deutschland
Berlin (dpa) - In Deutschland leben 3,8 bis 4,3 Millionen Muslime. Das sind etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung und ein Viertel der Menschen mit Migrationshintergrund.
Ein Drittel lebt im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, nicht einmal zwei Prozent leben in den neuen Ländern. Nur ein kleiner Teil gilt als Anhänger radikaler Strömungen.
20 Prozent der Muslime sind in religiösen Gemeinden oder Vereinen organisiert. Keine Organisation spricht für alle Muslime. Mit dem Anspruch, die Mehrheit besser zu vertreten, haben sich im 2007 die vier an der Deutschen Islam Konferenz teilnehmenden Verbände, Zentralrat der Muslime in Deutschland, Islamrat für die Bundesrepublik, Türkisch-Islamische Union und Verband der Islamischen Kulturzentren im Koordinationsrat der Muslime in Deutschland zusammengefunden. Nach eigenen Angaben vertritt der Koordinationsrat 85 Prozent der rund 2350 Moscheegemeinden in der Bundesrepublik.
Mit fast drei Vierteln sind die Sunniten die bedeutendste Glaubensrichtung. Es folgen die Aleviten mit 13 und die Schiiten mit 7 Prozent.
Knapp zwei Drittel der Muslime in Deutschland haben türkische Wurzeln. Mehr als 13 Prozent stammen aus Südosteuropa, etwa 8 Prozent aus dem Nahen Osten und 7 Prozent aus Nordafrika. Laut einer Studie des Bundesamtes für Migration von 2009 schätzen sich 36 Prozent als stark gläubig ein.