Hintergrund: Plutonium
Berlin (dpa) - Das radioaktive und hochgiftige Schwermetall Plutonium wird zusammen mit Uran in Atomreaktoren als Brennstoff eingesetzt. Während Uran in Bergwerken abgebaut wird, kommt Plutonium in der Natur nur in Spuren vor.
Es entsteht aber in jedem Atomreaktor und auch bei Atomwaffentests als „Nebenprodukt“ der Spaltung von Uran-Atomen. Brisant ist Plutonium vor allem, weil wenige Kilogramm zum Bau einer Atombombe genügen.
Das 1941 entdeckte Schwermetall hat eine Halbwertzeit von 24 000 Jahren. Das heißt, nach dieser Zeit ist erst die Hälfte der Radioaktivität abgeklungen. Falls der Stoff in die Lunge gerät können schon winzige Mengen Krebs verursachen. Dringt Plutonium in Wunden ein, verbindet es sich mit Eiweißen des Blutplasmas und lagert sich in Leber und Knochenmark ab. Dort kann Plutonium Leukämie auslösen.
Sogenannte Mischoxid-Brennelemente (MOX) bestehen aus Uran und Plutonium. Sie werden aus Atommüll gewonnen. Bei ihrer Herstellung wird in Wiederaufarbeitungsanlagen aus abgebrannten Brennelementen Plutonium und noch verwertbares Uran herausgetrennt. Anschließend werden in einer gesonderten Anlage neue Brennstäbe angefertigt.