Hintergrund: Schwierige Abstimmungen im Parlament

Berlin (dpa) - Das griechische Parlament hat über die Entlassung von 15 000 Staatsbediensteten bis Ende 2014 abgestimmt - nicht die erste schwierige Entscheidung in der Schuldenkrise. Zwischenzeitlich änderten sich auch die Kräfteverhältnisse in dem Gremium.

Einige Beispiele:

Juni 2011: Das Parlament nimmt ein radikales Sparpaket der Regierung an - als Voraussetzung für eine Teilzahlung aus einem Milliarden- Hilfspaket internationaler Geldgeber, damit Griechenland nicht zahlungsunfähig wird.

November 2011: Lucas Papademos löst Giorgos Papandreou als Regierungschef ab. Seine Übergangsregierung soll die Sparmaßnahmen einleiten, ohne die das Hilfspaket nicht aktiviert werden kann.

Februar 2012: Das Parlament billigt das Sparpaket mit der Mehrheit von Konservativen und Sozialisten.

März 2012: Das Parlament stimmt in einer Nachtsitzung einem zweiten Rettungspaket der Eurozone zu: Im Oktober 2011 hatten sich die Euro-Länder und Banken auf eine Entschuldung Athens und dieses zweite Paket im Umfang von 130 Milliarden Euro geeinigt.

Mai 2012: Bei der Parlamentswahl verlieren die Unterstützer des Sparprogramms die Mehrheit. Versuche zur Regierungsbildung scheitern.

Juni 2012: Bei der Neuwahl gewinnt die konservative Nea Dimokratia. Antonis Samaras wird später als neuer Ministerpräsident vereidigt. Die neue Regierung wird von den Sozialisten der Pasok und der Demokratischen Linken unterstützt.

November 2012: Das Parlament billigt ein neues Sparpaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro. Es ist nötig, damit weitere Hilfen aus dem Ausland fließen.

April 2013: Das Parlament bringt im Eilverfahren ein Gesetz auf den Weg, wonach 15 000 Staatsbedienstete bis Ende 2014 ihre Arbeit verlieren. Die Sparmaßnahmen sind Voraussetzung für weitere internationale Hilfen.

Juni 2013: Die Demokratische Linke verlässt die Dreier-Koalition im Streit um die Schließung des Staatsrundfunks ERT. Konservative und Sozialisten bilden eine neue Regierung mit knapper eigener Mehrheit