Hintergrund: So geht es im Breivik-Prozess weiter
Oslo (dpa) - Nach der Eröffnung des Prozesses gegen den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik am Montag ist für den weiteren Prozessverlauf folgender Zeitplan vorgesehen:
- 17. bis 23. April: Von heute an hat der Angeklagte Gelegenheit, seine politischen Motive und seine Ideologie zu beschreiben. Die Staatsanwälte wollen Breiviks Aussage allerdings auf das begrenzen, was für den Prozess relevant ist.
- 24. bis 30. April: Die Bombe im Osloer Regierungsviertel. Unter anderem sollen neun beim Anschlag Verletzte sowie Forensiker als Zeugen aussagen.
- 3. Mai bis 1. Juni: Der Anschlag auf der Fjordinsel Utøya. Es sind 46 Überlebende als Zeugen geladen. Sie sollen zusammen mit Wissenschaftlern jede einzelne Bluttat beleuchten und beschreiben, was genau auf der Insel geschah.
- 4. Juni: Breiviks Festnahme auf der Insel. Die Polizei hatte zuvor bereits Fehler bei dem Einsatz eingestanden. Die Einsatzkräfte hätten die Insel nach eigener Aussage gut eine Viertelstunde schneller erreichen können, wenn direkt ein Boot verfügbar gewesen wäre.
- 4. und 5. Juni: An diesen Tagen sind fünf Zeugen geladen, die vor den Attentaten Kontakt zu Breivik hatten.
- 7. bis 15. Juni: Beweisführung von Anklage und Verteidigung
- 18. bis 20. Juni: Aussage der psychiatrischen Gutachter. Breivik wurde von zwei unabhängigen Teams beobachtet, die zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangten - ein Gutachten beschreibt ihn als paranoid-schizophren und damit schuldunfähig, ein zweites als voll zurechnungsfähig und nicht psychotisch.
- 21. und 22. Juni: Plädoyers