Hintergrund: Südafrikas erster schwarzer Präsident

Johannesburg (dpa) - Kaum ein Politiker hat in so kurzer Zeit so radikale Änderungen erfolgreich durchgesetzt wie Südafrikas erster schwarzer Präsident Nelson Mandela. Aus dem international geächteten Apartheid-Staat schuf er innerhalb weniger Jahre die in aller Welt bewunderte „Regenbogen-Nation“.

Mit seiner Aussöhnungspolitik leitete er das Wunder vom Kap ein - das von Pessimisten beharrlich vorhergesagte Blutbad nach dem Fall der institutionalisierten Rassentrennung blieb durch sein geschicktes Taktieren aus.

Immer wieder setzte Mandela mit seiner hohen moralischen Integrität auf Symbole - etwa, als er bei der Witwe eines der Apartheid-Architekten zum Tee erschien. Oder der siegreichen Rugby-Mannschaft des Landes - einem ausgesprochen „weißen“ Sport - im Nationaltrikot den Pokal überreichte.

Mit einer der modernsten Verfassungen der Welt ebnete Mandela seiner Heimat den Weg in eine demokratische Zukunft. Seine Charakterstärke und seine Klugheit machten ihn zu einer Art moralischem Kompass des Landes wie des Kontinents. Bei Alt und Jung, Schwarz wie Weiß genoss er als Autorität hohes Ansehen.