Hintergrund: Tektonische Platten im der Türkei

Berlin (dpa) - Erdbeben entstehen, wenn sich Gesteinsschollen im tieferen Bereich der Erdkruste ruckartig verschieben. Weltweit treiben rund 20 größere Platten auf dem zähflüssigen Material des Erdmantels.

Sie bewegen sich pro Jahr wenige Zentimeter. An den Plattengrenzen entstehen starke Spannungen, die sich schlagartig in Beben entladen können. Dabei wird hohe Energie mit verheerenden Folgen frei.

Die Türkei liegt im Spannungsfeld solcher tektonischer Platten. Das Land befindet sich zwischen den Rändern der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Afrika „wandert“ langsam auf Europa und Südwestasien zu. Die zentrale Türkei folgt dieser Bewegung, aber ein Teil hängt fest an Asien.

Geologische Unruhe im Osten der Türkei sowie in deren Nachbarländern Iran und Armenien bringt auch die iranische Platte. Sie wird von der Arabischen Platte mit etwa drei Zentimetern pro Jahr gegen die Eurasische Platte gedrückt.

Die Türkei wird praktisch nach Westen geschoben und gegen das ebenfalls erdbebengefährdete Griechenland gedrückt. Im Raum der Ägäis baut sich darum ein weiteres tektonisches Spannungsfeld auf.