Hochschulverband: „Guter Tag für die Wissenschaft“
Karlsruhe/Frankfurt (dpa) - Der Deutsche Hochschulverband erwartet nach dem Karlsruher Urteil deutlich höhere Professorengehälter. Dank der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts gebe es endlich mehr Geld für Hochschullehrer, sagte Verbandspräsident Bernhard Kempen.
„Wenn ein Professor heute 4000 Euro im Monat bekommt, meine ich, dass er fast 5000 Euro bekommen müsste, damit wir von einer amtsangemessenen Alimentation reden können“, sagte Kempen am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
„Das ist ein guter Tag für die Wissenschaft“, meinte Kempen. Der Hochschulverband hatte einen Marburger Chemieprofessor bei seiner Klage gegen das Besoldungssystem unterstützt. Die bisherige Vergütung von Professoren habe in Karlsruhe eine deutliche Abfuhr erhalten. „Das ist gut so, sonst wandern uns die Professoren davon - ins Ausland oder in die Wirtschaft.“
In einigen Fachrichtungen verdiene ein Hochschullehrer dreimal so viel, wenn er statt an der Universität für ein Unternehmen arbeite. Gerade das Grundgehalt sei deutlich zu niedrig. „Das ist bisher gar nicht viel im Vergleich mit anderen Beamten im öffentlichen Dienst“, erwiderte Kempen auf wiederholte Kritik, die Forderungen der Professoren seien überzogen.
Zudem würden heute leistungsbezogene Bezüge falsch verteilt, kritisierte Kempen. Derzeit richteten sich diese nach der Zahl von veröffentlichten Artikeln und der Zahl der betreuten Doktoranden. „Die richtigen Fragen müssten lauten: "Was hast Du denn geschrieben und zu welchen Themen haben Deine Doktoranden gearbeitet?"“