IG Metall begrüßt Merkels Vorstoß
Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Die IG Metall hat den Vorstoß von Kanzlerin Angela Merkel zur Einführung eines Mindestlohns begrüßt. „Es ist gut, dass die CDU erkannt hat, das mehr Ordnung auf dem Arbeitsmarkt hergestellt werden muss.
Dazu gehören auch Mindestlöhne, von denen die Menschen leben können“, erklärte der Zweite Vorsitzende der größten deutschen Gewerkschaft, Detlef Wetzel, am Montag in Frankfurt. Der Vorschlag der Union gehe in die richtige Richtung, sei aber noch nicht ausreichend. Allgemeinverbindliche Mindestlöhne würden dort gebraucht, wo keine Tarifregelungen bestehen.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, warnte vor zu großer Vorfreude. „Der Teufel steckt im Detail“, erklärte er in Berlin. „Wir haben zum Beispiel den Arbeitgeberverband des Gastgewerbes Dehoga frühzeitig zu Verhandlungen über Lohnuntergrenzen aufgefordert, dazu gab es keine Bereitschaft. Ein Beschluss des CDU-Parteitags ändert auch daran nichts. Wo bisher die Tarifparteien keine Lohnuntergrenzen gefunden haben, muss eine andere Lösung her.“
Wetzel forderte die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben. Gleichzeitig verlangte der Gewerkschafter von der Bundesregierung weitere Regulierungen bei der Leiharbeit. Dort müsse der Grundsatz der Gleichbezahlung im Vergleich zur Stammbelegschaft in die Tat umgesetzt werden. Derzeit ist die Leiharbeit über Tarifverträge zwischen DGB und der Zeitarbeitsbranche geregelt.