Im ersten Schnee steht auch Wien still

Wien (dpa) - In Wien ist auf eines Verlass: Bringt der Winter Schnee, steht erstmal alles still. Rasch setzt aber ein gewisser Gewöhnungseffekt ein.

„Die Autofahrer hierzulande sind Schnee besser gewöhnt als anderswo“, erklärte Sieglinde Rernböck, Sprecherin des Autofahrerklubs ARBÖ. „Nach den ersten chaotischen Tagen hat man das dann wieder im Griff, teilt sich Wege und Zeit anders ein und stellt sich auf andere Verhältnisse ein. Außerdem werden dann doch meist auch die Winterreifen montiert.“

Ein großes Problem, vor allem auf den Autobahnen, sind oft Transit-Lastwagen: „Wenn ein Fahrer aus Spanien kommt und unter Zeitdruck steht, dann riskiert er es erst einmal und fährt auch bei Schnee ohne Reifenwechsel oder ohne Ketten weiter“, sagte Rernböck. Die Folge sind oft kilometerlange Staus, wenn Laster hängenbleiben oder sich querstellen. In diesem Winter musste deshalb etwa die Außenringautobahn um Wien bereits mehrmals gesperrt werden.

Am Flughafen Wien-Schwechat ist ein Team von 500 Mitarbeitern für den Winterdienst zuständig, die Hälfte für die Schneeräumung, die andere Hälfte für das Enteisen der Flugzeuge. „Das sind alles Mitarbeiter des Flughafens, die das Gelände und die Besonderheiten des Betriebes kennen“, sagte ein Sprecher des Flughafens. „Ab 1. November gilt ein Bereitschaftsdienst. Im akuten Fall ist ein erstes Team bereits nach zehn Minuten einsatzbereit.“

72 Fahrzeuge sind auf dem 2,3 Millionen Quadratmeter großen Gelände im Einsatz, vom Enteiser über Schneepflüge bis zur Schneeblasmaschine. Bei fünf Zentimetern Schnee müssen bereits 700 Lastwagenfuhren abtransportiert werden.