Immer mehr Jugendherbergen wollen Platz für Flüchtlinge machen

Detmold (dpa) - Immer mehr Jugendherbergen in Deutschland öffnen ihre Türen für die Unterbringung von Flüchtlingen. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen etwa haben die Herbergswerke vereinbart, in der kälteren Jahreszeit mindestens acht komplette Häuser als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.

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Das berichtete Knut Dinter, Sprecher des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) mit Sitz in Detmold. Mehr als 1000 Menschen werden dort untergebracht.

Landesverbände in den übrigen Bundesländern hätten ihre Bereitschaft signalisiert oder seien in Abstimmung mit den Behörden. „Je drängender das Problem der Unterbringung in den Ländern wird, desto mehr Fantasie werden wir aufbringen, um da zu helfen“, sagte Dinter.

Im niedersächsischen Zeven ist schon seit März eine Herberge für 150 Flüchtlinge geräumt worden. Auch in Berlin oder dem Fichtelgebirge findet bereits eine kleine Gruppe Flüchtlinge in Jugendherbergen Unterschlupf. In Bremen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden bereits in der kälteren Jahreszeit 2014/2015 zahlreiche Asylsuchende einquartiert.

Unabhängig von dieser Hilfsbereitschaft gelte es jedoch, die eigentliche Bestimmung des Jugendherbergswerks nicht aus dem Blick zu verlieren, betonte Dinter. Für Schulklassen und Ferienfreizeiten werde es daher immer noch ausreichend Raum geben. Das DJH betreibt als gemeinnütziger Verein mehr als 500 Jugendherbergen in Deutschland. Müssten Gäste auf andere Häuser ausweichen, obwohl sie bereits reserviert hätten, sei das Verständnis aber meist groß gewesen, sagte Dinter.