Internationale Medien einig: Glück gehabt, Deutschland

Berlin (dpa) - Glück gehabt, Deutschland! Die internationalen Medien waren sich in ihrem Urteil über den mühevollen 1:0-Sieg der DFB-Auswahl im Auftaktspiel der Fußball-Europameisterschaft gegen Portugal einig.

Gar von „Dusel-Deutschen“ schrieb der „Sonntags-Blick“ in der Schweiz.

„Das war nicht die deutsche Elf, die bei der EM vor vier Jahren das Finale erreicht hatte“, kommentierte die spanische Zeitung „El Mundo“ den überaus holprigen Turnierstart des Mitfavoriten. Als Herausforderer für Titelverteidiger Spanien seien die Deutschen wenig überzeugend gewesen, meinte das Blatt.

„Deutschland wankte, aber es fiel nicht“, schrieb „As“ aus Spanien. Für den englischen „Sunday Mirror“ ist bei den Deutschen schlicht und einfach „noch Luft nach oben“. Was Deutschland gezeigt habe, sei Rumpelfußball gewesen, stellte „Österreich“ fest und prophezeite: „So wird's nichts mit dem Titel.“

Als „einen handwerklichen Sieg ohne große lyrische Höhenflüge“ bezeichnete das „Journal de Dimanche“ in Frankreich den knappen Erfolg. Das 1:0 habe aber den Pragmatismus erkennen lassen, „auf dem die deutsche Mannschaft in der Vergangenheit schon so viele Erfolge aufgebaut hat.“

Die portugiesischen Kommentatoren haderten vor allem mit dem fehlenden Schussglück ihrer Mannschaft. „Nur die Pfosten hatten wir nicht auf der Rechnung. An diesem Samstag war das Glück nicht auf Seiten von Portugal““, urteilte „A Bola“. Von einer ungerechten Niederlage sprach „Correio da Manha“: „Unser Team hatte vier hervorragende Torchancen, die alle verschwendet wurden.“

Zur Leistung des zweimalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo äußerten sich die Medien kritisch bis hämisch. „Ronaldo gehen die Tore aus - der teuerste Spieler der Welt kam kaum zum Schuss“, stellte „The Sun“ in England fest. Vernichtend fiel der Kommentar von „Österreich“ aus. „Ronaldo hatte nur Haare schön.“

Dem Schweizer „Sonntags-Blick“ fiel derweil zum überraschenden 1:0-Sieg der Dänen im anderen Spiel der Gruppe B gegen die Niederlande ein besonders blumiges Wortspiel ein: „Tulpen-Knick bei Dänen-Kick.“