Italien fordert von EU-Staaten mehr Unterstützung
Luxemburg (dpa) - Nach dem Flüchtlingsdrama von Lampedusa verlangt Italien von seinen EU-Partnern mehr Hilfe bei der Aufnahme von Schiffsflüchtlingen.
Italiens Innenminister Angelino Alfano forderte beim Treffen mit seinen EU-Kollegen am Dienstag in Luxemburg einen Aktionsplan: „Wir verlangen einen konkreten Hilfsplan, um Italien bei der Aufnahme von Flüchtlingen nach ihrer Rettung zu helfen.“
Rom wünsche sich auch Unterstützung bei der Kontrolle der Grenzen. Europa stehe dabei in der Verantwortung, weil die italienische Grenze zugleich eine Außengrenze der EU sei. „Wir verlangen, dass Europa uns eine starke Hand reicht, um Menschenleben zu retten“, sagte Alfano. Italien habe in den vergangenen Jahren seine Rolle erfüllt und tausende Schiffsflüchtlinge gerettet. Europas Grenzschützer von Frontex sollten ihre Flugzeuge und Schiffe zentraler im Mittelmeer - und damit vor Italien - einsetzen. Dies hat die EU Italien bereits in Aussicht gestellt.
Italien forderte auch, dass Europa sich finanziell solidarisch zeigen solle. Der italienische Innenminister begrüßte die Ankündigung von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström, die sich an diesem Mittwoch auf Lampedusa direkt vor Ort ein Bild machen wollen.