Juncker drängt auf rasche Lösung der Bankenkrise
Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jean Claude Juncker, hat sich für eine rasche Lösung der spanischen Bankenkrise ausgesprochen.
„Die Lösung wird schnell erfolgen müssen“, sagte Luxemburgs Premierminister am Freitagabend im Deutschlandradio Kultur. Juncker betonte zugleich unter Hinweis auf die Konsolidierungsbemühungen der Regierung in Madrid, die Situation in Spanien und Griechenland sei nicht vergleichbar.
Spanien habe ein Bankenproblem, Griechenland ein viel breiteres. „Vielleicht haben wir in Griechenland zu sehr aufs Tempo gedrückt“, sagte Juncker. Er plädierte dafür, glaubhafte Wachstumsperspektiven zu eröffnen, und sei auch nicht dagegen, die Modalitäten im Falle Griechenlands zu überdenken. Athen solle auf alle Fälle in der Euro-Zone bleiben.
Juncker sprach sich ausdrücklich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer und die Beteiligung des Finanzsektors an den Folgekosten der Krise aus. Er wünsche sich jedoch eine Finanztransaktionssteuer auf breitester Ebene. Es könne nicht angehen, dass einige Finanzzentren wie London zu Lasten anderer durch die Einführung einer solchen Abgabe profitierten.
Seine Nachfolge als Chef der Euro-Gruppe werde in den kommenden Wochen geregelt, sagte Juncker. Er bekräftigte: „Ich möchte davon ausgehen können, dass niemand auf die Idee kommt, sich meinem Willen zu widersetzen, dieses Amt in den nächsten Wochen abzugeben.“ Als nicht unumstrittener Nachfolgekandidat gilt der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Junckers Amtszeit endet offiziell am 17. Juli.