Katholische Liturgie: Messen und andere Gottesdienste
Berlin (dpa) - Papst Benedikt XVI. feiert bei seinem Deutschlandbesuch mehrere Gottesdienste. Neben Heiligen Messen sind auch andere liturgische Formen geplant. Ein Überblick:
- Vigil: Das lateinische Wort „vigilia“ bedeutet „Wache“. Die liturgische Gebetswache entstand aus dem Brauch, die Nacht vor einem größeren Fest - wie die Osternacht - mit Gebeten und Bibellesungen zu verbringen. Vor allem junge Christen oder ökumenischer Gemeinschaften griffen in den vergangenen Jahrzehnten die Tradition abendlicher oder nächtlicher Gottesdienste wieder auf.
- Eucharistie: Das ist der katholische Begriff (griechisch „eucharistia“ - Danksagung) für das, was evangelisch „Abendmahlfeier“ heißt. Die Gläubigen empfangen dabei die Kommunion in dankbarer Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu. Laut Bibel reichte Jesus vor seinem Tod seinen Jüngern Brot und Wein mit den Worten: „Das ist mein Leib und mein Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Ein anderer, weit verbreiteter Name für die Eucharistiefeier ist der Begriff Messe (von lateinisch „missa“ - Entlassung, Sendung).
- Ökumenischer Wortgottesdienst: Die katholische Kirche lehnt gemeinsame Eucharistiefeiern mit Protestanten ab. Möglich sind aber das gemeinsame Gebet und das Lesen von Evangelien und anderen Bibeltexten - also ein Wortgottesdienst. Das griechische Wort „Ökumene“ bedeutet „die ganze bewohnte Erde“ und meint das Ziel der Wiedervereinigung aller christlichen Konfessionen.
- Angelus: Das lateinische Wort bedeutet „Engel (des Herrn)“. Laut Bibel verkündete der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen werde. Nach katholischer Tradition wird daher bei Sonnenaufgang, am Mittag und in der Abenddämmerung eine Glocke geläutet. Sie soll die Gläubigen zum dankbaren Gedächtnis der Menschwerdung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi einladen.