Report: Papst begeistert bei Abschlussmesse
Freiburg (dpa) - Es war ein fröhliches, buntes Glaubensfest, mit dem die Freiburger und ihre Gäste Papst Benedikt XVI. aus Deutschland verabschiedet haben. 100 000 Menschen feierten am Sonntag mit dem Papst eine letzte Heilige Messe, bevor der 84-Jährige am Abend zurück nach Rom reiste.
Sie haben gebetet und gejubelt, die Eucharistie gefeiert und getanzt. Freiburg war für Benedikt XVI. der erwartete feierliche Abschluss seines viertägigen Staatsbesuchs. „Der Papst hat durch seine Reise in Deutschland den Glauben zum Leuchten gebracht“, schwärmte Judith Winter. Die 14-Jährige war mit ihrer Ministrantengruppe aus Regensburg nach Freiburg gekommen. Einige Pilger hatten Plakate mit Grüßen gemalt: „Papst Benedikt - Wir lieben Dich“ stand auf einem, eingerahmt in ein rotes Herz. Auch viele Deutschlandfahnen waren zu sehen. „Willkommen daheim“, schrieb einer an den deutschen Papst. „Es ist beeindruckend, Teil dieser lebendigen und freudigen Kirche zu sein“, sagte Theresa Winterhalter (69). „Der Papst hat uns Kraft und Zuversicht gegeben.“
Viele waren schon am frühen Morgen auf das Gottesdienst-Gelände gekommen, als noch dichter Nebel über der Wiese am Freiburger Flugplatz lag. In der weiträumig abgesperrten Stadt bildeten sich kilometerlange Pilgerzüge. 5000 Menschen hatten nach Schätzungen von Helfern bei Temperaturen im einstelligen Bereich sogar auf dem Gelände übernachtet und sich in dicke Jacken und Schlafsäcke gewickelt. Als Benedikt XVI. dann nach stundenlangem Warten pünktlich mit dem Papamobil ankam, brandete lauter Jubel auf. Der Papst winkte, segnete Kinder und lächelte den Gläubigen zu.
Nach den politisch und ökumenisch brisanten Stationen in Berlin und Erfurt wollte Benedikt XVI. in Freiburg vor allem den katholischen Glauben in den Mittelpunkt stellen. Schon am Samstagabend hatte er zusammen mit fast 30 000 Gläubigen eine stimmungsvolle Jugendvigil bei Kerzenlicht gefeiert. Viele hatten zuvor stundenlang auf dem Gelände eine unbeschwerte Glaubens-Party gefeiert, gesungen und getanzt. Immer wieder stimmten einige der Jugendlichen „Benedetto“-Rufe an.
Aber auch zur Heiligen Messe am Sonntag kamen viele Jugendliche und Familien mit Kindern. Einige hatten Ferngläser dabei, um den Papst nicht nur auf den großen Bildschirmen erkennen zu können. Aus Sicherheitsgründen standen die Pilger weit weg vom Altar, an dem Benedikt XVI. die Messe feierte. „Wir haben den Papst gar nicht gesehen, er war einfach zu weit weg“, sagte Birgit Fischer (42) aus Mühlacker sichtlich enttäuscht. Als der Papst mit den 100 000 Menschen dann aber schließlich die Eucharistie feierte und 800 Kommunionhelfer die Hostien verteilten, hatten die meisten ihren Ärger über die schlechte Sicht längst wieder vergessen.
Der Papst, der in Freiburg deutlich entspannter wirkte als bei Auftritten in Berlin und Erfurt, strahlte und genoss die Stimmung der Heiligen Messe. Zum Abschied winkte noch einmal und segnete die Menschen.