Zu wenig Zeit vor der Wahl Kaum Chancen für Republikaner, Trump loszuwerden

Washington (dpa) - Der Republikaner-Kandidat für die US-Präsidentschaft, Donald Trump, ist vielen Mitgliedern seiner eigenen Partei ein Dorn im Auge. Doch ihn auf der Zielgeraden des Wahlkampfes noch auszutauschen, ist praktisch unmöglich.

Das Regelwerk der US-Republikaner ist vergleichsweise eindeutig - und vor allem: die Zeit rennt. Der Fall eines Ersetzens eines gewählten Kandidaten wird in Regel 9 der Republikaner-Satzung formuliert. Demnach können die 168 Mitglieder das National Committee der Republikaner den Kandidaten nur dann ersetzen, wenn er stirbt oder dahinsiecht.

Allerdings wird auch der Passus „oder anderweitig“ genannt, der vieles offenlässt. In der bisherigen Auslegung war damit lediglich der freiwillige Verzicht eines Kandidaten gemeint.

In den vergangenen Tagen hatte es vereinzelt Vorstöße von Republikanern gegeben, diese Regel neu zu fassen und sie explizit auch auf „mangelnde Eignung“ eines Kandidaten zu richten. Dies ist jedoch nicht geschehen - zumal Trump mit einem als eher gelungen empfundenen Auftritt in der zweiten TV-Debatte einige Kritiker wieder etwas besänftigen konnte.

Hauptproblem für die Republikaner wäre der Zeitfaktor. Ein neuer Kandidat - etwa Vizepräsidentschaftsbewerber Mike Pence oder Parlaments-Vorsitzender Paul Ryan - könnten kaum die in den 50 Staaten notwendige und häufig unterschiedlich gehandhabte Prozedur schaffen, um überhaupt wählbar zu werden. Dafür sind oft viele Unterschriften von Unterstützern notwendig.