Donald Trump auf dem Prinzenorden
Die neue Auszeichnung wird bald auch ins Karnevalsarchiv nach Fischeln ziehen. Dort gibt es fünf Räume für das Brauchtum.
Krefeld. Der Mensch, weiß der närrische Ehrenbürger 2018, Werner Krüger, will gelobt werden. Ein Orden ist dazu bestimmt das Richtige. Orden und Ehrenzeichen sind besonders bei Karnevalisten beliebt. Ihre ganze Fülle betreut das Archiv Krefelder Karneval. Es ist seit drei Jahren im Fischelner Rathaus untergebracht. Jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr kann es besichtigt werden.
Zweckmäßig sind Bergsteiger-Qualitäten, denn eine steile Treppe führt vom Hintereingang im Hof hoch hinauf in den Turm. Dann aber öffnet sich eine Traumwelt mit fünf Räumen und bestimmt tausend Orden an den dekorativ gestalteten Wänden. „Weit mehr als viertausend Orden“, erklärt Krüger, „befinden sich noch in Kartons und werden zügig sortiert.“ Dabei hilft seit kurzem Wilfried Holstein, der sie fotografiert und digitalisiert.
Zum Ende der Session 2018 wird auch der prächtige Prinzenorden erwartet. Im Sessionsheft ist er so beschrieben: „Die goldene Krone ist das Prinzensymbol. Rund um den Orden sind in Großbuchstaben die Namen des Prinzen René und der Prinzessin Sabine als auch das Motto Fasteloewend First eingeprägt.“
Drei verschiedene farbige Wappen schmücken die Welthalbkugel, natürlich ist auch das Krefelder Stadtwappen dabei. Wer aufmerksam hinschaut, findet sogar unten rechts den amerikanischen Präsidenten, der mit seinem America first die Vorlage für das Krefelder Motto lieferte. Der anhängende kleine, grüne Bart zeigt die besondere Visitenkarte des Prinzen. Einen verdienten Karnevalisten muss Werner Krüger immer nennen, es ist der unvergessene Rudi Neuhausen (1922—2014). Der erfand nicht nur den Dr. humoris causa, sondern begründete auch, zuerst in Oppum, das Archiv. So ganz nebenbei war er Präsident der Uzvögel. Zwei weitere unverzichtbare Organisatoren im Archiv sind Helmut Kollekowski und Erwin Lichtenberg.
Der älteste Orden im Archiv stammt übrigens von der Großen Karnevalsgesellschaft (GKG) 1878. Er ist noch nicht so bunt wie die heutigen. Auch gab es in der Vergangenheit viele „selbstgemachte“. Im Gegensatz zu heute, wo Prägeanstalten oft das Muster anbieten. Zwischen 5 und 15 Euro kostet so ein gutes Stück. Da passt man schon auf, wie viel die Gesellschaft davon pro Session einsetzt.