Kipping und Riexinger: Harmonie statt Krach

Berlin (dpa) - Das ungleiche Duo Katja Kipping und Bernd Riexinger führt die Linke seit vier Jahren ziemlich harmonisch. Beide haben damit einen Anteil an der Überwindung heftiger Grabenkämpfe.

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Dabei war ihr Start 2012 turbulent: Riexinger wurde damals von Westlinken gegen den Reformer Dietmar Bartsch ins Rennen geschickt, nachdem Oskar Lafontaine nicht antreten wollte.

KIPPING stammt aus Sachsen. Die 38-jährige Dresdnerin wurde bereits mit 21 Jahren Berufspolitikerin - und ist es bis heute durchgängig geblieben. 1999 zog sie als jüngste Abgeordnete in den sächsischen Landtag ein, 2005 wechselte sie in den Bundestag. Dort hat sie sich als detailkundige Sozialpolitikerin profiliert. Bei Linken steht sie für eine mittlere Position und Konsens - weniger Lagerdenken, mehr gemeinsames Handeln ist ihr Ziel. Seit November 2011 ist die Slawistin und Literaturwissenschaftlerin Mutter einer Tochter.

RIEXINGER stammt aus dem schwäbischen Leonberg. Aus Ärger über Gerhard Schröders Sozialreformen gründete er in Baden-Württemberg die „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG) mit, die dann in der Linken aufging. Gelernt hatte der 60-Jährige Bankkaufmann. Bereits als Jugendlicher war der Arbeitersohn in der Friedensbewegung engagiert. Schon früh wurde er in den Betriebsrat gewählt. 2001 übernahm er die Geschäftsführung des Verdi-Bezirks Stuttgart. Bei den Linken gilt er als Versöhner. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in Stuttgart.