Königshaus fordert Rücksicht auf Rekruten-Interessen
Berlin (dpa) - Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), hat die Bundeswehr aufgefordert, bei der Einberufung der letzten Rekruten Härtefälle zu vermeiden. Heute werden letztmals junge Männer regulär zum Dienst an der Waffe eingezogen.
Königshaus sagte der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, er könne nachfühlen, dass die Einberufung zum Dienst als ungerecht empfunden werde, weil die Wehrpflicht in diesem Jahr nur noch einen kleinen Teil der jungen Männer betrifft.
Im Rahmen der Bundeswehrreform wird die Wehrpflicht zum 1. Juli ausgesetzt. Anfang Januar müssen rund 12 000 Wehrpflichtige nach Angaben des Verteidigungsministeriums ihren Grundwehrdienst antreten.
Königshaus sagte, die Bundeswehr werde als Dienstherr flexibel reagieren. „Wenn jemand beispielsweise durch die Pflicht zur Ableistung seines Wehrdienstes ein ganzes Jahr länger auf seinen Studienbeginn warten muss, dann sollte die Bundeswehr dies zu verhindern wissen.“ Die Armee solle sich großzügig zeigen, wie sie das bisher auch tue.
Bereits beim zweiten Einberufungstermin am 1. März 2011 werden nur noch Freiwillige eingestellt. Gesetzlich hätte die Bundeswehr bis zum 1. Juli die Möglichkeit, junge Männer auch gegen ihren Willen einzuziehen. Die Bundeswehr soll künftig 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten haben. Derzeit dienen etwa 240 000 Soldaten.