Krings (CDU) für Verbot käuflicher Nacktfotos von Kindern

Düsseldorf/Berlin (dpa) - Als Reaktion auf die Edathy-Affäre wird in der CDU ein Verbot käuflicher Nacktfotos von Kindern erwogen. „Zumindest die gewerbliche Verbreitung sollte verboten werden“, sagte Innen-Staatssekretär Günther Krings (CDU) der „Rheinischen Post“.

Auch Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sieht Handlungsbedarf: „Wenn sich der ganze Rauch in dieser Affäre gelegt hat, werden wir über die problematische Grauzone reden müssen, dass käuflich erworbene Nacktfotos von Kindern strafrechtlich nicht relevant sind.“

Der Missbrauchsbeauftragte der Regierung, Johannes-Wilhelm Rörig, forderte eine Verschärfung der Gesetze gegen Kinderpornografie. „Der Fall Edathy zeigt klar, dass es hier eine Gesetzeslücke gibt“, sagte Rörig der Zeitung „Die Welt“. „Wenn Darstellungen von Kindern erzeugt werden, um sexuelle Interessen von Erwachsenen zu befriedigen, muss dies im Sinne eines besseren Kinderschutzes strafrechtlich sanktioniert werden.“

Auch der Deutsche Kinderschutzbund dringt darauf, die Gesetze zum Schutz vor Kinderpornografie zu überprüfen. „Die massenhafte Verbreitung und kommerzielle Verwertung sogenannter Posing-Fotos sind ein Alarmsignal“, sagte Geschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Kinderschutzbund- Präsident Heinz Hilgers sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, es sei „ein schwerer Verstoß gegen die Menschenwürde, wenn Fotos von Kindern vermarktet oder gekauft werden. Sie werden ja nie nach ihrem Einverständnis gefragt.“ Er betonte zugleich: „Man darf das nicht in gleicher Weise bestrafen wie Kinderpornografie. Da muss es einen graduellen Unterschied geben.“