Kurden-Präsident: Finanzquellen der IS austrocknen

München (dpa) - Der Präsident der Region Kurdistan-Irak, Massud Barsani, hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Finanzquellen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) umgehend trockenzulegen.

Durch Erpressung und den Diebstahl von Öl nehme die IS jeden Tag drei Millionen US-Dollar ein, sagte Barsani dem Magazin „Focus“. Bei Überfällen auf die irakische Nationalbank in Mossul und Tikrit habe die sunnitische Extremistentruppe zudem mehr als eine Milliarde US-Dollar erbeutet.

Die Kurden erwarteten von Deutschland humanitäre Hilfsmittel sowie die Lieferung von Waffen und Munition, bekräftigte Barsani. Nur so sei die kurdische Armee in der Lage, die (Terrorgruppe) IS zurückzuschlagen. Er betonte auch, dass die Kurden keine ausländischen Truppen benötigten. „Wir haben wirklich keinen Mangel an tapferen Kämpfern, wir haben einen Mangel an modernen und effektiven Waffen“, sagte Barsani. Der Sunniten-Miliz sei es gelungen, schwere Geschütze und Munition von fünf irakischen Divisionen zu erbeuten, die ihre Stützpunkte und Waffenarsenale im Juni kampflos zurückgelassen hätten.