Kurzporträt: Eva Högl, die Vorsitzende im Edathy-Ausschuss

Berlin (dpa) - Eva Högl kennt sich aus mit heiklen Themen und schwieriger Aufklärungsarbeit. Im Untersuchungsausschuss zur rechten Terrorzelle NSU ackerte sich die SPD-Politikerin mehr als anderthalb Jahre lang durch tausende Akten und zähe Zeugenvernehmungen.

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Högl machte sich dort als Obfrau der SPD-Fraktion einen Namen. Nun übernimmt sie ausgerechnet den Vorsitz im Untersuchungsausschuss, der sich um ihren Parteikollegen und den damaligen NSU-Ausschussvorsitzenden Sebastian Edathy dreht. Dies Gremium soll die Kinderpornografie-Affäre um Edathy aufarbeiten.

Die Besetzung stieß in der Opposition auf Kritik: Högl habe lange eng mit Edathy zusammengearbeitet, und sie kenne ihn noch aus der gemeinsamen Heimat Niedersachsen, beklagten die Grünen. Högl weist die Befangenheitsvorwürfe aber entschieden zurück.

Fachlich und persönlich wird Högl über die Parteigrenzen hinweg geschätzt. Die 45-Jährige hat ein freundliches Auftreten und eine ausgleichende Art. Schrille Töne sind nicht ihre Sache. Im NSU-Ausschuss erledigte sie ihren Job sachlich und unaufgeregt.

Seit 2009 sitzt die Juristin im Bundestag. Nach der Bundestagswahl 2013 rückte sie auf zur SPD-Vize-Fraktionsvorsitzenden. Vor dem Einzug ins Parlament war Högl Referatsleiterin im Bundesarbeitsministerium. Die gebürtige Osnabrückerin ist verheiratet und lebt in Berlin.