Porträt Marine Le Pen führt rechtsextreme Front National zu Erfolgen

Lyon (dpa) - Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat die Front National (FN) bereits zu mehreren starken Wahlergebnissen geführt. 2011 hatte sie den parteiinternen Machtkampf um die Nachfolge ihres Vaters Jean-Marie Le Pen an der Parteispitze für sich entschieden.

Seitdem bemüht sich die heute 48-jährige, der rechtsextremen Partei ein bürgerlicheres Image zu verpassen. Dafür hat sie inzwischen sogar ihren Vater ausgeschlossen. Die wiederholten verbalen Entgleisungen des FN-Gründers passten nicht mehr in die Strategie der „Entdämonisierung“ der Partei.

Marine Le Pen setzt auf eine gemäßigtere Sprache, schießt aber ebenfalls gegen Einwanderung und Establishment und vertritt radikale Positionen gegen Europa, den Euro und offene Grenzen. Für die Präsidentenwahl im April kann sie mit dem Einzug in die Stichwahl rechnen.

Die Politikerin kam 1968 im noblen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine zur Welt, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwältin. Sie ist Mutter von drei Kindern. Bei der Präsidentschaftswahl 2012 holte sie in der ersten Runde mit fast 18 Prozent bereits das bis dahin beste Ergebnis der Parteigeschichte. Bei der Europawahl 2014 stieg die FN mit fast 25 Prozent zur stärksten Partei in Frankreich auf.

Le Pen ist Abgeordnete im Europaparlament. Dort steht sie derzeit wegen Vorwürfen zur Verwendung von EU-Mitteln in der Kritik: Sie soll Mitarbeiter aus der Parlamentskasse bezahlt haben, die in Wahrheit für ihre Partei tätig waren. Le Pen weist die Vorwürfe zurück.