Medien: Spionageprüfung zu Ministerialem landete bei Spitzel im BND
Berlin (dpa) - Die Information über den Spionageverdacht gegen einen Referenten des Verteidigungsministeriums soll nach Medienberichten auch den US-Informanten im BND erreicht haben, bevor dieser selbst enttarnt wurde.
Demnach landete die Überprüfungsanfrage an den Bundesnachrichtendienst zu dem möglicherweise für die Amerikaner arbeitenden Ministeriumsmitarbeiter auch auf dem Tisch des Pullacher Nachrichtendienstlers, der selbst für den US-Geheimdienst CIA spioniert haben soll und derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Das berichten die „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR sowie „Spiegel Online“. Demnach soll der BND-Mann sich mit diesem Anfragedokument dann an das russische Generalkonsulat in München gewandt und als Informant angedient haben.
Für die CIA soll er bereits vorher gearbeitet haben. 2012 - noch zu Zeiten des US-Botschafters Philipp Murphy habe er Kontakt zur US-Vertretung aufgenommen, schreibt die „SZ“. „Spiegel Online“ mutmaßt, dass er auch die Amerikaner über den Verdacht gegen den Ministeriumsreferenten informiert haben könnte. Durch die Mail an das russische Konsulat sei er schließlich aufgeflogen.