Milliarden-Hilfe für Italiens drittgrößte Bank
Rom (dpa) - Die unter Kapitalmangel leidende drittgrößte italienische Bank Monte dei Paschi erhält eine Staatshilfe von bis zu zwei Milliarden Euro.
Das hat die Regierung von Mario Monti am Dienstag in Rom beschlossen, wie das Amt des Ministerpräsidenten mitteilte. Es würden für diese Hilfe Finanzierungsinstrumente eingesetzt, die vergleichbar seien mit den Tremonti-Bonds, den nach dem früheren Finanzminister Giulio Tremonti benannten Anleihen. Die toskanische Bank wird dann zusammen mit früherer Staatshilfe in Höhe von 1,9 Milliarden Euro von Rom bis zu 3,9 Milliarden Euro erhalten haben.
Die Regierung komme mit dieser Intervention Verpflichtungen nach, die sie im Oktober 2011 gegenüber der EU eingegangen sei, teilte sie mit. Hintergrund für den neuerlichen Milliardenbedarf der Bank, der ältesten aktiven der Welt, sind Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht (EBA). Bis Ende Juni muss das Institut in Siena sein Kapital um rund 3,3 Milliarden Euro aufstocken. Italien hatte nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers angeschlagenen Banken Anleihen abgekauft, die diese dann wiederum als Eigenkapital verbuchen durften. So bekam Monte dei Paschi bereits im Jahr 2009 über die Tremonti-Bonds Staatsgelder.