Obama: Tod Gaddafis „Ende eines schmerzhaften Kapitels“

Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat den Tod des Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi als „Ende eines langen und schmerzhaften Kapitels“ bezeichnet.

Zugleich erinnerte er am Donnerstag in Washington die Libyer an ihre „große Verantwortung“, nun ein tolerantes und demokratisches Land zu schaffen, das alle gesellschaftliche Gruppen einschließe. Man dürfe sich keinen Illusionen hingeben: „Libyen hat bis zur Demokratie einen langen und steinigen Weg vor sich“, betonte Obama.

Das libysche Volk habe nun die Chance, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, betonte der Präsident im Rosengarten des Weißen Hauses. Die Vereinigten Staaten freuten sich darauf, nach der raschen Bildung einer Übergangsregierung die ersten fairen und freien Wahlen des Landes zu erleben. „Sie haben ihre Revolution gewonnen“, sagte er an die Adresse der Rebellen und der Bevölkerung.

„Es werden schwierige Tage bevorstehen“, warnte Obama jedoch. Doch die USA und die internationale Gemeinschaft stünden an der Seite des libyschen Volkes. „wir werden der Partner sein, während Sie eine Zukunft gestalten, die Würde, Freiheit und Chancen birgt.“

Der Tod Gaddafis sei „ein weiterer Beweis, dass jede Herrschaft durch die eiserne Faust unweigerlich ein Ende finden wird“. Überall in der arabischen Welt hätten sich die Menschen erhoben, um ihre Rechte einzufordern. Politische Führer, die ihrem Volk menschliche Würde vorenthalten wollten, würden keinen Erfolg haben.

US-Vizepräsident Joe Biden hatte zuvor den Libyen-Einsatz der Nato als Beispiel für eine erfolgreiche Arbeitsteilung innerhalb der Allianz gewertet. „Jahrelang haben wir über Lastenteilung gesprochen“, sagte Biden in Plymouth (Bundesstaat New Hampshire). Er erinnerte daran, dass Präsident Barack Obama darauf beharrt habe, dass die Nato bei dem Einsatz die Führung übernehme. Biden betonte weiter, dass die USA zwei Milliarden Dollar im Rahmen des Einsatzes ausgegeben hätten und „kein Menschenleben verloren haben“.