OSZE: Experten für Lösungssuche
Wien (dpa) - Bei Konflikten steht oft die Schuldfrage im Mittelpunkt. Das ist bei den OSZE-Beobachtermissionen anders. Es gehe darum, unparteiisch Informationen über die Lage zu sammeln und bei Spannungen Lösungen aufzuzeigen.
Das sagt ein westlicher Diplomat in Wien. „Die Schuldfrage interessiert nicht.“
Die OSZE-Experten für solche Missionen werden gezielt aus den 57 Mitgliedsländern ausgesucht, um ausgewogen und präzise zum Beispiel die Sicherheitslage oder den Schutz von Minderheiten beurteilen zu können. Auch bei zivilen Beobachter könne es sich um ehemalige Militärs oder Polizeibeamte handeln, die sich mit Sicherheitsfragen sehr genau auskennen, heißt es.
Die mit der jeweiligen Landessprache vertrauten Beobachter würden sich in zahlreichen Gesprächen, sei es mit Behördenvertretern oder den Bürgern, ein Bild von der Lage machen, sagt der Diplomat. „Es ist eine mühsame Faktensuche, die nur vor Ort klappen kann.“
Die Berichte in die OSZE-Zentrale in Wien könnten sehr ungeschminkt ausfallen, müssten sich aber gegebenenfalls wiederum dem Lösungsziel unterordnen, sagt der Diplomat weiter. „Ist es angebracht, klar Position zu beziehen, oder ist es aus diplomatischen Gründen angebracht, nicht klar Position zu beziehen?“