Poroschenko besucht Verwundete vor Minsk-Gipfel
Kiew (dpa)- Vor einem geplanten Krisengipfel mit Kanzlerin Angela Merkel und Kremlchef Wladimir Putin in Minsk hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko demonstrativ die Stadt Kramatorsk besucht.
Dort waren beim Einschlag von Raketen in einem Wohnviertel mindestens 15 Menschen getötet und 63 verletzt worden. Das Präsidialamt in Kiew veröffentlichte am Mittwoch Fotos von Poroschenko in militärischem Tarnfleck. Der Staatschef habe Verletzte im Krankenhaus besucht und den Einschlagsort der Raketen begutachtet.
„Wir sollen den Frieden schützen, wir sollen Kramatorsk schützen, wir sollen die Ukraine schützen“, sagte Poroschenko dem Präsidialamt zufolge. „Deshalb fahre ich nach Minsk, und wir werden die Unterbrechung des Krieges, den Abzug der (russischen) Truppen und den Beginn eines politischen Dialoges ohne Einmischung von außen fordern“, betonte der prowestliche Staatschef in Kramatorsk. Die Separatisten weisen Vorwürfe zurück, sie hätten die Stadt beschossen.
Kramatorsk liegt etwa 50 Kilometer von der Front entfernt. Beobachter in Kiew schließen nicht aus, dass die prorussischen Aufständischen dort am Dienstag ein militärisches Hauptquartier beschossen hatten.