Poroschenko ordnet Fluchtkorridor für umkämpfte Ostukraine an
Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat einen Fluchtkorridor für Bewohner der umkämpften Regionen in der Ostukraine angeordnet. So sollten friedliche Einwohner das Gebiet der „Anti-Terror-Operation“ ungehindert verlassen können, teilte die Präsidialverwaltung in Kiew mit.
Demnach handelt es sich um eine Rettungsaktion. Die Kämpfe gingen ungeachtet einer von Poroschenko angekündigten Waffenruhe in den Gebieten Lugansk und Donezk weiter. Die Regierung kämpft in der Region gegen prorussische Separatisten, die die Regierung in Kiew nicht anerkennen. Die Separatisten der nicht anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk wollen einen neuen Staat errichten, den sie Noworossija (Neurussland) nenne.
Russland fordert ein Ende des Militäreinsatzes in der Ostukraine, damit ein Dialog beginnen könne. Poroschenko hatte die Waffenruhe am Sonntag für diese Woche angekündigt, aber kein Datum genannt.
Regierungstruppen berichteten von neuen Kämpfen in der Nacht zum Dienstag um einen Flugplatz nahe der Stadt Kramatorsk nördlich von Donezk. Dabei seien etwa 40 prorussische Aufständische getötet worden, teilte der regierungsnahe Militärexperte Dmitri Timtschuk mit. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Durch den neuen Korridor sollen weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung vermieden werden, teilte die Präsidialverwaltung weiter mit. Insbesondere sollten demnach Notunterkünfte und Hilfsstellen eingerichtet werden, damit die Menschen Trinkwasser, Nahrung und Medikamente erhalten.