Porträt: Athens neuer Finanzminister ist Genießer
Athen (dpa) - Er ist groß, stark und ein Freund guter Küche. Evangelos Venizelos ist der neue Mann an der Spitze des griechischen Finanzministeriums. Dort sitzt er auf einem Schleudersitz.
Jemand, der ein 78 Milliarden schweres Sparprogramm gegen den Widerstand der meisten Bürger durchsetzen muss, kann kaum auf allzu viel Sympathie hoffen.
Venizelos ist einer der bekanntesten griechischen Verfassungswissenschaftler, Jurist und Professor an der Universität der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki. Dort ist er am 1. Januar 1957 geboren worden. Er diente in den vergangenen zwei Jahrzehnten in verschiedenen sozialistischen Regierungen: Als Justizminister, Regierungsprecher, Kulturminister und zuletzt in der Regierung unter Giorgos Papandreou als Verteidigungsminister.
Venizelos gilt als die Nummer 2 in der regierenden Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok). Er trat 2007 bei der Wahl eines neuen Parteivorsitzenden als stärkster Konkurrent von Giorgos Papandreou auf. Er verlor die Wahl klar. Papandreou setzte dennoch auf ihn, wenn auch beim vergleichsweise unbedeutenden Verteidigungsministerium ein.
Venizelos gilt als ein Mann der Tat. Begleiter nennen ihn spontan und bescheinigen ihm Durchsetzungsvermögen. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.