Porträt: Thailands Protestanführer Suthep Thaugsuban

Bangkok (dpa) - Mit erhobener Siegerfaust begrüßte Protestanführer Suthep Thaungsuban am Montag seine Anhänger. Der 64-Jährige ist ein grauhaariger Herr mit Randlosbrille, dem man in Hemd und schwarzer Faltenhose die jahrzehntelange seriöse Politkarriere ansieht.

Doch in den vergangenen Wochen trat Suthep vor allem als Aufpeitscher in Erscheinung. Mit Trillerpfeife und einem Armband, das in den Farben der Nationalflagge leuchtet, führte er die Demonstranten in Thailands Hauptstadt Bangkok an.

„Wenn wir keinen Erfolg haben, bin ich bereit, auf dem Schlachtfeld zu sterben“, rief er theatralisch seinen Anhängern zu. Getrieben wird Suthep von seiner grenzenlosen Verachtung für den regierenden Shinawatra-Clan. Dessen Familienmitgliedern unterstellt er Korruption - obwohl auch unter seiner Ägide für arme Bauern gedachte Landtitel in die Hände reicher Familien gelangten.

Der Demonstrantenführer, der von 2008 bis 2011 Vize-Regierungschef war, hat alles andere als eine weiße Weste. Als Thaksin-Anhänger 2010 mit Massendemonstrationen gegen die Regierung ins Feld zogen, ordnete Suthep hartes Durchgreifen an. 92 Menschen kamen damals um. Deshalb ist er wegen Mordes angeklagt.