Porträt: Zipi Livni
Tel Aviv (dpa) - Israels Justizministerin Zipi Livni Zipi ist besonders im Ausland sehr angesehen. Das rührt noch aus einer Zeit her, als die heute 55-Jährige Außenministerin war (2006 bis 2009).
Während des Wahlkampfes zu Beginn des Jahres hat sich Livni als einzige im Wahlkampf für eine Friedensregelung mit den Palästinensern eingesetzt. In den Friedensgesprächen mit den Palästinensern ist sie jetzt Verhandlungsführerin auf israelischer Seite.
Im eigenen Land hat Livni in den vergangenen Jahren stark an Unterstützung verloren. Viele sahen den Eintritt in die rechtsgerichtete und siedlerfreundlich Koalition von Regierungschef Benjamin Netanjahu kritisch. Die frühere Außenministerin habe „ihre Prinzipien verkauft“, schrieb die Zeitung „Jediot Achronot“ damals. Bei den neuen Verhandlungen mit den Palästinensern hat sie nun die Chance, ihre Kritiker eines Besseren zu belehren.
Bei der Wahl im Januar bekam Livnis neue Partei Hatnua (Die Bewegung) nur sechs Mandate - ein empfindlicher Dämpfer für die energische Juristin.
Immerhin war die in der politischen Mitte angesiedelte Kadima bei den Wahlen 2009 unter ihrer Führung stärkste Fraktion geworden - sie hatte mit 28 Sitzen sogar ein Mandat mehr als Netanjahus Likud. Dennoch gelang es Livni damals nicht, eine Regierung zu bilden. Einen Eintritt in die Regierung Netanjahu lehnte die ehemalige Mossad-Agentin damals noch kategorisch ab.
Livni war 1999 erstmals als Abgeordnete ins Parlament gewählt worden, damals noch für den Likud. Sie hatte anschließend mehrere Ministerposten inne. Sie unterstütze 2005 den Abzug aus dem Gazastreifen und führte später als Außenministerin der Regierung von Ehud Olmert schon einmal in Friedensverhandlungen mit den Palästinensern.