Proteste in Bahrain gehen weiter
Manama (dpa) - Zahlreiche Demonstranten haben am Montag in Bahrain vorübergehend die Eingänge des vom König eingesetzten Oberhauses blockiert. Auch vor mehreren Schulen des Golfstaates formierten sich Protestzüge.
Zahlreiche Schüler marschierten zum Parlament in Manama, um sich den Forderungen nach politischen Reformen anzuschließen.
Die Demonstranten forderten die Freilassung aller inhaftierten Oppositionellen sowie eine Strafverfolgung von Ministern und Funktionären wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen die jüngsten Proteste in dem Land. In Bahrain gehen seit zwei Wochen Menschen für Reformen und mehr Demokratie auf die Straße. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften waren sieben Menschen getötet und Hunderte verletzt worden.
Als Protest gegen das gewaltsame Vorgehen traten am Sonntag die 18 Abgeordneten der schiitischen Gruppierung Wifaq zurück. Wifaq hatte sich bei den letzten Wahlen mit 18 von insgesamt 40 Sitzen des Unterhauses zwar eine Mehrheit gesichert, ihre politische Handlungsfähigkeit bleibt jedoch durch die Verfassung eingeschränkt. Die Schura, das vom König eingesetzte und mehrheitlich sunnitisch geprägte Oberhaus, behält auch nach der Wahl die Macht im Königreich.
Der bahrainische König Hamad bin Issa al-Chalifa hatte vergangene Woche mehr als 300 Oppositionelle aus der Haft entlassen, um die Proteste einzudämmen. Eine zusätzliche Umbildung des Kabinetts geht der Opposition jedoch nicht weit genug. Sie fordert einen Rücktritt der Regierung als Bedingung für einen vom Königshaus angebotenen Dialog.