Hintergrund Putins Russland ist in viele Konflikte verstrickt
Moskau (dpa) - Der russische Präsident Wladimir Putin stützt seine Beliebtheit vor allem auf die Außenpolitik. Dabei ist Moskau in zahlreiche Konflikte verstrickt. Ein Überblick:
WESTEN: Die Liste der Streitthemen zwischen Russland und dem Westen ist lang. Vorwürfe, Russland sei am Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in GROSSBRITANNIEN beteiligt, vergiften vor der Wahl die Stimmung. Die VEREINIGTEN STAATEN machen Russland für eine Einmischung in die US-Präsidentenwahl 2016 verantwortlich. In beiden Fällen weist Russland die Verantwortung zurück. Moskau sieht die Nato als Bedrohung seiner Sicherheit. Grund ist die Osterweiterung seit 1999 und die Stationierung von Truppen in Polen und im Baltikum.
UKRAINE: Die Krim-Annexion 2014 und Rückendeckung für Separatisten im Donbass haben Russland und die Ukraine entzweit. Die EU und die USA haben mit Sanktionen darauf reagiert. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
SYRIEN: Russland ist Schutzmacht der syrischen Regierung. 2015 startete Putin eine Intervention in dem Kriegsland. Zwar erklärte er Ende 2017 den Sieg, doch sind seine Kampfjets noch immer im Einsatz. Experten warnen vor der Gefahr eines militärischen Zusammenstoßes mit den USA, die in Syrien eine Koalition gegen Terroristen anführen.
NORDKOREA: Im Atomkonflikt mit Nordkorea hält sich Moskau zurück. Der Kreml fürchtet die Folgen eines möglichen Krieges. Schließlich ist die Pazifikmetropole Wladiwostok nur wenige Hundert Kilometer von der gemeinsamen Grenze entfernt.
EINGEFRORENE KONFLIKTE: Im postsowjetischen Raum schlummern alte Territorialkonflikte. Das prorussische Transnistrien hat sich von der Republik Moldau losgesagt, das proarmenische Berg-Karabach von Aserbaidschan. 2008 hatte Russland Abchasien und Südossetien als unabhängig anerkannt, die sich von Georgien getrennt haben. Experten sagen, über diese Konflikte könne der Kreml seinen Einfluss wahren.