Römisches Karussell: Viele Regierungen in Italien

Berlin (dpa) - Die noch amtierende Regierung unter Mario Monti stellt bereits das 63. Nachkriegskabinett Italiens. Besonders in den 1970er und 80er Jahren lösten sich die Regierungen in Rom im Takt weniger Monate ab.

Ein echter Wandel blieb aber aus, denn immer wieder tauchten bekannte Namen als Ministerpräsidenten auf. So führte der Christdemokrat Giulio Andreotti sieben Kabinette und war insgesamt fünf Jahre Regierungschef.

Für in Rom ungewohnte Kontinuität sorgte schließlich der bei den jüngsten Wahlen Ende Februar knapp gescheiterte Medienmogul Silvio Berlusconi. Der „Cavaliere“ war länger im Amt als alle seine Vorgänger. Nach einer ersten kurzen Amtszeit von Mai 1994 bis Januar 1995 führte der Unternehmer die beiden längsten Nachkriegsregierungen seines Landes. Vom 11. Juni 2001 regierte er bis zum 23. April 2005. Das waren immerhin fast vier Jahre oder 1412 Tage.

Und auf Berlusconi folgte - Berlusconi. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit stellte er erneut eine Regierung auf und blieb ein knappes weiteres Jahr bis zum 17. Mai 2006 im Amt. Dann wurde der Milliardär von Romani Prodi abgelöst, um allerdings vom 8. Mai 2008 bis zum 18. November 2011 wieder Ministerpräsident zu werden - zum vierten Mal und für immerhin 1287 Tage.

Die drittlängste Regierung wurde von Bettino Craxi geführt und war 1058 Tage im Amt - vom 4. August 1983 bis zum 27. Juni 1986. Die beiden kürzesten Regierungen dauerten dagegen jeweils nur elf Tage. Das waren Andreotti vom 20. bis 31. März 1979 und Amintore Fanfani vom 17. bis 28. April 1987.