Russland zeigt sich im Sicherheitsrat unbeeindruckt

New York (dpa) - Russland hat sich im UN-Sicherheitsrat unbeeindruckt vom westlichen Protest gegen das Vorgehen Moskaus auf der Krim gezeigt.

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„Wir haben die Reaktionen der westlichen Länder zur Kenntnis genommen“, sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Mittwoch während eines hitzigen Schlagabtauschs bei einer Sondersitzung des Gremiums zur Krim-Krise. „Die westlichen Länder scheinen sich einfach nicht von ihren kolonialen Gewohnheiten lösen zu können, nach denen sie anderen Ländern immer ihr Verständnis aufdrücken müssen.“

Das Referendum auf der Krim sei frei und legal gewesen. „Ein wahrhaft historisches Ereignis hat stattgefunden: Die Wiedervereinigung von Russland und der Krim, etwas, worauf unser Volk seit sechs Jahrzehnten gewartet hat. Historisches Unrecht ist korrigiert worden.“

Die meisten Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums widersprachen jedoch dieser Darstellung. „Die Krim ist von Russland einfach annektiert worden“, sagte der französische UN-Botschafter Gerard Araud. Das Referendum sei ein „Spektakel“ gewesen.

Auch die USA würden das Referendum und sein Ergebnis auf keinen Fall anerkennen, betonte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power. „Russland hat anscheinend vor, seine Grenzen zu verändern, aber die Fakten kann es nicht verändern.“ Russland warf sie Diebstahl vor. „Ein Dieb kann Eigentum stehlen, aber damit geht der Besitz nicht automatisch auf den Dieb über. Was Russland getan hat, ist falsch in Hinblick auf das Gesetz, falsch im Hinblick auf die Geschichte und falsch und gefährlich als Taktik.“ Der russische Botschafter Tschurkin warf den USA daraufhin vor, sich auf „Boulevardzeitungs-Niveau“ herabzulassen und mit Beleidigungen um sich zu werfen.

Das Treffen war bereits die achte Sondersitzung des Gremiums zur Krim-Krise in rund zwei Wochen. Russland hatte am Samstag per Veto eine Resolution gegen das prorussische Referendum auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim verhindert.