„Sab Fab“ und das „Sommermädchen“: Presse feiert Lisicki

London (dpa) - Für die britische „Sun“ ist sie „Sab Fab“, der österreichische „Kurier“ nennt sie das „nächste deutsche Sommermädchen“ und „Tuttosport“ aus Italien bescheinigt ihr „die Kraft der Auferstehung“.

Die internationale Presse hat am Freitag einhellig die neue deutsche Tennis-Heldin Sabine Lisicki nach ihrem Final-Einzug beim Rasenklassiker in Wimbledon gefeiert.

Nach ihrem Sieg in der Vorschlussrunde gegen die Weltranglisten-Vierte Agnieszka Radwanska gilt die Berlinerin bei vielen auch als die große Favoritin gegen Marion Bartoli. Eines ist der 23-Jährigen auf jeden Fall vor dem Endspiel am Samstag gegen die Französin schon sicher: die Sympathie des Publikums.

Die „Sun“ gab dem deutsch-französischen Gipfeltreffen in England den Titel: „Fantastische Lisicki trifft auf Schlafmütze Bartoli“. Die „La Gazzetta dello Sport“ sieht die Deutsche klar im Vorteil. „Lisicki und Bartoli: Nerven aus Stahl“, schrieb das italienische Blatt. „Sabine hält nicht an. Nachdem sie den Nerven- und Machttest gegen Serena Williams bestanden hat, schafft sie auch die Macht- und Nervenprüfung gegen Agnieszka Radwanska (...) und will morgen das Diplom für Nerven und Macht in Wimbledon.“ „Tuttosport“ bescheinigte Lisicki „die Kraft der Auferstehung“ und für die „La Repubblica“ gibt es ein „verrücktes Finale“.

Im Heimatland von Lisickis Final-Gegnerin Bartoli gilt der Ausgang des Endspiels als offen. „Jeder erinnert sich daran, dass Lisicki im Achtelfinale Serena Williams geschlagen hat. Und die starke Deutsche hat Bartoli auch vor zwei Jahren im Viertelfinale geschlagen“, bemerkte die „Libération“ und sieht dennoch Argumente für Bartoli. „Im Gegensatz zu Lisicki hat die Französin aber bereits Erfahrungen in einem großen Finale gemacht. Das kann alles ändern.“ Die Zeitung „Le Figaro“ ist zuversichtlich: „In ihrem zweiten Finale kann Marion Bartoli an einen Sieg glauben.“

Die polnischen Medien beschäftigten sich am Freitag mehr mit der Niederlage ihrer Landsfrau und deren Abgang. „Agnieszka Radwanska hat die enorme Chance auf den Titel in Wimbledon nicht genutzt“, meinte die „Przeglad Sportowy“ und beobachtete: „Ihr Abschied war von eisiger Kälte.“ Auch in polnischen Internet-Kommentaren wurde Radwanska für ihren unterkühlten Abschied heftig kritisiert. „Sie hat sich vor der ganzen Welt blamiert“, hieß es in einem Beitrag, und in einem anderen: „Ich schäme mich für Agnieszka, so zeigt man keine Klasse - das war fatal!“