Schüler einer Berliner Gemeinschaftsschule in Nizza vermisst
Berlin (dpa) - Nach dem Terroranschlag in Nizza werden zwei Schülerinnen und eine Lehrerin aus Berlin vermisst. Das sagte ein Lehrer der Paula-Fürst-Schule am Eingang des Schulgeländes in Charlottenburg.
Medienberichte, nach denen die beiden Schülerinnen und die Lehrerin tot sind, wurden weder von der Schulverwaltung noch vom Senat bestätigt. Zum Zeitpunkt des Anschlags von Nizza befanden sich 28 Schülerinnen und Schüler der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in der südfranzösischen Stadt. Auf die Frage nach möglichen Opfern aus der Klasse sagte Schulrätin Ilse Rudnick: „Ich möchte darüber noch nicht reden, weil die Betroffenen müssen erst informiert werden.“ Laut Rudnick hatten sich die Schüler seit Montag auf Kursfahrt in Nizza befunden.
„Wir können Ihnen noch keine weiteren Informationen geben. Wir warten auch auf Informationen, wir möchten natürlich erst die Eltern informieren, bevor sie es über die Presse erfahren“, sagte Rudnick vor Journalisten. Rudnick ist Referatsleiterin bei der Berliner Schulaufsicht. Insgesamt hatten sich Klassen aus neun Berliner Schulen in Nizza aufgehalten. Die übrigen Schulen erklärten, dass ihre Schüler in Sicherheit seien.
Die Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule bietet Unterricht von der 1. bis zur 13. Klasse an.
Andere Berliner Schulen, deren Klassen sich in Nizza aufgehalten hatten, gaben inzwischen Entwarnung. „Unser Leistungskurs Deutsch ist in Sicherheit“, teilte die Wilma-Rudolph-Oberschule aus Steglitz-Zehlendorf auf ihrer Internetseite mit. Das gelte für alle Schüler und die beiden Lehrerinnen. Auch einem Kurs des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums in Friedrichshagen sei nichts passiert, bestätigte die Schule.
Bei dem Anschlag in der Hafenstadt sind am französischen Nationalfeiertag mindestens 84 Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere wurden nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve verletzt, als ein Lastwagen am Donnerstagabend auf einer Strecke von zwei Kilometern in eine feiernde Menschenmenge auf der berühmten Uferstraße Promenade des Anglais raste.
Vor der Französischen Botschaft bekundeten Menschen am Freitag ihr Mitgefühl und legten Blumen nieder. Auch Kerzen wurde aufgestellt. Die Trikolore auf dem Dach der Botschaft nahe dem Brandenburger Tor wehte auf halbmast.
Das zweitägige Fest zum französischen Nationalfeiertag am Brandenburger Tor wurde für Freitag abgesagt. Es sollte aber am Samstag wie geplant stattfinden.