Seehofer kritisiert Athen: „Zirkus“ - Roncalli-Chef sauer
Miesbach (dpa) - CSU-Chef Horst Seehofer hat die aus Linken und Rechten gebildete Koalitionsregierung Griechenlands im Zusammenhang mit der drohenden Staatspleite des Landes scharf angegriffen.
„Was uns die griechische Regierung seit vielen Wochen bietet, ist Zirkus“, sagte Seehofer am Samstag beim Bezirksparteitag der CSU Oberbayern in Miesbach. Er sei sich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einig: „Wir sollten diesen Zirkus so schnell wie möglich beenden.“
Es könne keinen neuen Finanzausgleich in Europa geben, ohne dass Griechenland seine Schulden abbaue. „Der Ball liegt bei der griechischen Regierung.“ Seehofer geht davon aus, dass es bei den Verhandlungen mit der griechischen Regierung an diesem Wochenende zu einer Klärung kommt.
Verärgert reagierte Roncalli-Direktor Bernhard Paul. „Das ist eine Beleidigung für jeden gutgeführten Zirkus, der von der Ehrlichkeit und der Präzision lebt“, sagte Paul in Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur. „Was in Griechenland geschieht, ist genau das Gegenteil.“ Sein Unternehmen erhalte keinerlei Subventionen. Auch deshalb sei Seehofers Formulierung für ihn herabwürdigend.