Seelsorger: Auf die Helfer kommt einiges zu
Rostock (dpa) - Die rund 300 Rettungskräfte beim Massencrash bei Rostock am Freitag mit acht Toten werden sich nach Einschätzung von Polizeiseelsorger Andreas Schorlemmer noch lange mit den Unfall beschäftigen müssen.
„Da kommt noch einiges auf sie zu“, sagte Schorlemmer am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Er betreute in einem Team mit Seelsorgern und anderen Spezialisten außer den Helfern auch Unfallopfer und deren Angehörige. Viel geistige Arbeit müssten vor allem jene investieren, die zuerst am Unfallort waren. „Das muss ja ein Inferno gewesen sein.“ Jeder reagiere traumatisiert auf so ein Ereignis, jeder auf seine Art.
Die Möglichkeiten eines Seelsorgers seien in solchen Momenten allerdings sehr begrenzt. „Da kannst Du eigentlich gar nichts machen.“ Er könne nur da sein und die Menschen aufmerksam begleiten. Zuerst müssten alle ihr Pensum abarbeiten. Deren Arbeit sei aus seinem Blickwinkel heraus sehr gut gelaufen.
In Erinnerung bleibe auch die Reaktion der Angehörigen, als sie vom Tod oder Leiden eines nahen Verwandten erfuhren. „Jeder hofft bis zum letzten Augenblick und denkt an ein Wunder.“