Sinn und Unsinn von Klimakonferenzen
Lima (dpa) - Wenn 195 Staaten eine Einigung finden müssen, geht es oft zu wie beim Hornberger Schießen. Es wird um Kommata, Optionen und Formulierungen gestritten.
Und der Zeitplan wird trotz zwei Wochen Dauer bei Klimakonferenzen gnadenlos überzogen.
PRO:
- Sie erzeugen Druck. Jedes Land wird gezwungen, etwas für den Klimaschutz zu tun, um beim Gipfel nicht am Pranger zu stehen.
- In einigen Jahrzehnten vom Untergang bedrohte Inselstaaten finden Gehör, sie erlangen nur hier weltweite Aufmerksamkeit.
- Binnen 20 Jahren ist das Thema ins Zentrum der internationalen Politik gerückt - weltweit werden erneuerbare Energien ausgebaut.
- Klimawandel ist ein globales Problem und nur global zu lösen.
KONTRA:
- Es geht unendlich langsam voran. Das Einstimmigkeitsprinzip erschwert engagierte Fortschritte bei der Treibhausgasminderung.
- Sie sind zu groß: Allein Peru zahlt rund 70 Millionen Dollar, 12 000 Teilnehmer verursachen durch die Flüge zig Tonnen CO2.
- Viele Staaten versuchen national mehr zu tun, aber es ist immer das Gleiche: Für ein Welt-Abkommen gibt es zu viele Blockierer.
- Es werden zu viele Themen und Finanzfragen diskutiert, dadurch driften die Konferenzen ab und kommen nur zu Minimallösungen.