SPD-Chef Gabriel: Investmentbanking ausgliedern
Berlin (dpa) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat eine Zerschlagung deutscher Banken gefordert. „Richtig wäre eine Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken“, sagte Gabriel dem Nachrichten-Magazin „Spiegel“.
„Ich möchte, dass beim Geschäftsfeld des Investmentbanking ein ganz großes Schild an der Tür steht mit der Aufschrift "Hier endet die Staatshaftung".“ Gabriel sprach vom „Ende einer Epoche“. Die Ideologie der „Neoliberalen“ sei gescheitert, nun müsse man den Kapitalismus ein zweites Mal „bändigen“. Er forderte die Bundesbürger auf, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Protestbewegung gegen Banken und Börsianer auf die Straße zu gehen. „Die Anbetung der grenzenlosen Freiheit der Märkte hat die Welt an den Rand des Ruins gebracht.“
In aller Welt demonstrierten am Samstag zahlreiche Menschen gegen die Auswüchse des Finanzmarktes. In Deutschland zogen zum Beispiel in Berlin mehr als 5000 Protestierende vom Alexanderplatz in Richtung Kanzleramt. In der Bankenmetropole Frankfurt am Main kamen nach Polizeiangaben rund 5000 Menschen zu einer Protestkundgebung an der Europäischen Zentralbank (EZB).
Gabriel räumte ein, dass auch die SPD in der Vergangenheit die Liberalisierung der Finanzmärkte betrieben habe. „Natürlich haben auch wir Fehler gemacht. Wir haben uns von der Behauptung einschüchtern lassen, Deutschland werde abgehängt, wenn nicht auch wir die Finanzmärkte deregulieren.“