Stichwort: Koma, Wachkoma, Hirntod
Berlin (dpa) - Bei einem Herzinfarkt verstopft ein Blutgerinnsel ein großes Herzkranzgefäß oder einen Gefäßast, das Herz wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bei einem Schlaganfall tritt meist direkt im Gehirn ein Gefäßverschluss auf oder aber ein Gerinnsel wird aus dem Körper dorthin geschwemmt.
Beides kann zur Folge haben, dass der Betroffene ins Koma fällt.
KOMA - Das Koma (griechisch für „tiefer, fester Schlaf“) ist der schwerste Grad einer Bewusstseinsstörung und Ausdruck einer schweren Hirnfunktionsstörung. Der Patient lässt sich durch äußere Reize wie Ansprechen oder Rütteln nicht wecken. Selbst auf Schmerz reagiert er nicht. Mit verschiedenen Koma-Skalen wird die Stärke abgeschätzt.
Es gibt verschiedene Formen von Koma. Auch die möglichen Ursachen sind vielfältig: Kopfverletzungen, Schlaganfall und Hirninfektionen etwa, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Vergiftungen, Über- und Unterzuckerung bei Diabetes, Bluthochdruck oder auch Leberversagen. Aus einem Koma kann ein Patient wieder erwachen.
WACHKOMA - Patienten im Wachkoma (apallisches Syndrom) haben zwar die Augen geöffnet, ihr Blick geht jedoch ins Leere. Normalerweise haben die Patienten nach Auskunft von Ärzten kein Bewusstsein und können weder emotionalen Kontakt aufnehmen noch Aufforderungen befolgen. Das Stammhirn ist aber noch aktiv, Blutdruck, Atmung und viele Reflexe werden weiter geregelt.
Das Wachkoma tritt meist als Folge eines schweren Sauerstoffmangels im Hirn auf, zum Beispiel bei Hirnverletzungen, Herz- oder Atemstillstand und Schlaganfall. Wachkoma-Patienten werden künstlich ernährt. Eine Rückkehr des Bewusstseins nach mehr als drei Monaten gilt als unwahrscheinlich. Die meisten Patienten sterben nach zwei bis fünf Jahren an Komplikationen.
HIRNTOD - Bei Hirntoten sind die Gesamtfunktionen des Großhirns, Kleinhirns und Stammhirns unwiederbringlich erloschen. Ursachen sind beispielsweise Schädel-Hirn-Verletzungen, Hirnblutungen oder Herz- Kreislauf-Stillstand. Der Mensch atmet nicht mehr. Durch künstliche Beatmung kann der Blutkreislauf aber erhalten werden. Dies geschieht etwa, um ihm zu einem späteren Zeitpunkt Spenderorgane zu entnehmen.