Tabuthema Homosexualität im Fußball: Outings bisher rar
Berlin (dpa) - Thomas Hitzlspergers Aussagen zu seinem Coming-out zeigen, wie schwer es in der Welt des Profifußballs immer noch ist, zu seinem Schwulsein zu stehen. Furore machte 2012 das Interview eines Bundesliga-Spielers, der nur anonym über seine Homosexualität sprechen wollte.
Ex-Nationalspieler Hitzlsperger machte vier Monate nach Ende seiner Laufbahn sein Liebesleben öffentlich - das Coming-out eines aktiven Fußball-Profis aus der Bundesliga steht noch aus.
Das ist kein rein deutsches Phänomen. Ausnahme ist der US-Nationalspieler Robbie Rogers, der nach seinem Coming-out zunächst seine Karriere beendete. Nach positiven Reaktionen kehrte er aber in den Profisport zurück. Tragisch endete Justin Fashanu, der in England als erster Profi das Coming-out wagte und sich 1998 erhängte.
Marcus Urban war in Erfurt Anfang der 1990er Jahre auf dem Sprung zum Profifußballer. Wegen seiner Homosexualität beendete er vorzeitig seine Laufbahn und ist nach einem Buch über seine Erlebnisse heute ein gefragter Experte zum Thema.