Terroralarm: Flugzeug mit ukrainischem Regierungschef umstellt
Wien (dpa) - Ein Flugzeug mit dem ukrainischen Regierungschef Arseni Jazenjuk an Bord ist in Wien nach einem Terroralarm der deutschen Flugsicherheit von Spezialkräften umstellt worden.
Die österreichische Polizei bestätigte den Vorfall am Freitag. Jazenjuk war am Donnerstagabend auf dem Rückweg vom Brüsseler EU-Krisengipfel zur Ukraine, als bei der Flugsicherung Karlsruhe ein unklarer Warnhinweis aus Belgien einging. Das bestätigten informierte Kreise der Nachrichtenagentur dpa.
Die Wiener Flughafenleitung teilte laut Polizei am Donnerstag gegen 19.00 Uhr mit, es liege eine Bedrohung der im Anflug befindlichen Maschine der Austrian Airlines vor. Sie berief sich auf die deutsche Flugsicherung. Diese habe mit dem Kapitän Funkkontakt gehabt, der jedoch nur sehr knapp geantwortet habe. Deshalb sei man von einer realen Bedrohung ausgegangen - zumal bekanntgewesen sei, dass sich Jazenjuk mit Begleitern an Bord befand.
Das Flugzeug wurde vom Einsatzkommando Cobra und Spezialkräften für Terrorismusbekämpfung umstellt und durchsucht. Der Kapitän erklärte später, ein Funkspruch der Flugsicherung Karlsruhe sei undeutlich bei ihm angekommen, deshalb habe er nur knapp geantwortet. Er habe aber „unmissverständlich mitgeteilt, dass alles in Ordnung sei“. Trotz des Zwischenfalls konnte Jazenjuk seine Reise noch am Donnerstagabend planmäßig mit dem Anschlussflieger nach Kiew fortsetzen.
Wer den Warnhinweis aus Belgien absetzte, blieb unklar. Die Polizei wollte österreichische Medienberichte nicht kommentieren, wonach russische Geheimdienstkreise als Drahtzieher des Vorfall vermutet werden.