Umfrage: Mehrheit befürwortet Koalitionsvereinbarung
Berlin/Mainz (dpa) - Die Koalitionsvereinbarung zwischen Union und SPD stößt in der Bevölkerung mehrheitlich auf Zustimmung. Bei einer am Freitag veröffentlichten Umfrage für das ZDF-„Politbarometer“ zeigten sich 52 Prozent mit den Kompromissen zufrieden.
Nur 26 Prozent der Befragten äußerten sich negativ, 22 sahen sich zu einem Urteil über den Koalitionsvertrag nicht in der Lage. Zustimmung finden vor allem die Rentenpläne und der Mindestlohn: Nach der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen befürworten 82 Prozent der Deutschen einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro. 90 Prozent unterstützen die abschlagsfreie Rente mit 63 für langjährige Beitragszahler, und 86 Prozent begrüßen die Ausweitung der Mütterrente. Allerdings glauben nur 16 Prozent, dass die Koalition ihre Vorhaben ohne neue Schulden oder höhere Steuern finanzieren kann.
Aufsteigerin des Monats ist die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende taucht erstmals in der Liste der zehn wichtigsten Politiker auf und klettert direkt auf den zweiten Platz. Auf einer Skala von plus 5 bis minus 5 erreicht Kraft den Wert +1,5. Vor ihr rangiert nur noch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die eine Punktzahl von +2,3 erreicht. Dass sie Merkel irgendwann einmal ablösen will, hat Kraft am Freitag aber ausgeschlossen. In Düsseldorf versicherte sie: „Ich werde nie als Kanzlerkandidatin antreten.“