Uni Bayreuth gibt Guttenberg 14-Tage-Frist

Bayreuth (dpa) - Die Uni Bayreuth hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) aufgefordert, binnen zwei Wochen zu den Plagiatsvorwürfen bei seiner Doktorarbeit Stellung zu nehmen. „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst“, sagte Uni-Präsident Rüdiger Bormann am Donnerstag in Bayreuth.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass das Promotionsverfahren nicht ordnungsgemäß verlaufen sei. „Wir haben sehr strenge Qualitätsmaßstäbe“, betonte Bormann. „Wir sind gut beraten, diese einzuhalten.“

Der Präsident geht davon aus, dass zu Guttenberg eine ehrenwörtliche Erklärung abgegeben hat, die Arbeit selbstständig verfasst und alle Quellen offengelegt zu haben. Der Minister soll an mehrerer Stellen seiner 475 Seiten starken Doktorarbeit „Verfassung und Verfassungsvertrag“ an der juristischen Fakultät fremde Textpassagen ohne Quellenangabe verwendet haben.

Zu möglichen Konsequenzen wollte sich Bormann nicht äußern. Dies sei Aufgabe der vierköpfigen Kommission zur Selbstkontrolle der Wissenschaft an der Universität. Diese werde aber erst den Eingang der Stellungnahme des Ministers abwarten und dann die Vorwürfe nach strengen Maßstäben prüfen. Bormann versicherte: „Wir werden sehr professionell mit der Sache umgehen und lassen uns nicht unter Zeitdruck setzen.“ Die möglichen Konsequenzen reichen von der Aufforderung, die Doktorarbeit nachzubessern, bis hin zur Aberkennung des Doktortitels.